Die musst du kennen
Die musst du kennen
Beeindruckende Personen und Orte aus der Mosokultur!
Zusammengestellt durch Nadja Domdey und Katharina Schmitz
Tschechien
Antonín Leopold Dvořák
Antonín Leopold Dvořák war ein böhmischer Komponist der Romantik und ist der weltweit meistgespielte tschechische Komponist. Sein Werk umfasst neben Sinfonien, Kammermusik und Orgelstücken auch Opern, unter anderem „Rusalka“. Er war als Komponist, Organist, Dirigent und Professor insbesondere in Prag aber auch Wien, England und in den USA tätig.
Seite des NDR über Antonín Dvořák: https://www.ndr.de/orchester_chor/schulkonzert/Antonin-Dvoak-die-Stationen-seines-Lebens,lebenslauf103.html
Webseite über Antonín Dvořák: http://antonin-dvorak.cz/en/life/biography
Bild: antonin-dvorak.cz/pages/galerie.php?adr=galerie_AD&img=AD_1891b.jpg
Tschechien
Tančící dům
Das tanzende Haus (tančící dům) in Prag erhielt seinen liebevollen Spitznamen, weil die Silhouette an ein Tanzpaar erinnert. Der schwungvolle Bürobau aus Glas und Beton liegt am Ufer der Moldau und wurde 1996 von den Architekten Frank Gehry und Vlado Milunič errichtet. Es ist eines der berühmtesten Gebäude Prags und ein Beispiel für die stilvolle Einbettung eines modernen Gebäudes in seine historische Umgebung. .
„Tschechien & Slowakei“, Vis-à-Vis Reiseführer, Dorling Kindersley Verlag, 2013/2014, S.93.
Bild: https://img.mairdumont.de/0EG92VjfUD5PdFPo0gAbStT9mPU=/fit-in/1024x1024/filters:no_upscale()/14578721.jpg
Bosnien-Herzegowina
Dževad Karahasan
Dževad Karahasan wurde 1953 im jugoslawischen Duvno (heute: Tomislavgrad, Föderation B-H) geboren und lebt in Graz und Sarajevo. Die Belagerung Sarajevos („Sara und Serafina“) sowie die bosnische Geschichte („Berichte aus einer dunklen Welt“) spielt oft eine Rolle in den Werken des Erzählers, Dramatikers und Eassyisten. 2004 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung („Das Buch der Gärten“).
Michels & Göllner, 2007, „Berichte aus einer dunklen Welt“, Insel Verlag (Umschlagtext)
Bild: https://www.srf.ch/static/radio/modules/dynimages/624/srf-2/passage2/2016/382272.imago54498775h.jpg
Bosnien-Herzegowina
Vijećnica
Die Vijećnica wurde kurz nach der österreich-ungarischen Machtübernahme als Rathaus im pseudomaurischen Stil errichtet (1892-94) und beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg die National- und Universitätsbibliothek. Während der Belagerung Sarajevos (1992-94) ging sie unter Granatbeschuss in Flammen auf – viele Menschen liefen in das brennende Gebäude um die zum Teil jahrhundertealten Dokumente zu retten; dennoch verbrannte beinahe der gesamte Bestand. Unter Leitung des Architekten Nedžad Mulaomerović wurde sie ab 1996 originalgetreu wiederaufgebaut.
Plešnik, Marko, „Bosnien und Herzegowina. Unterwegs zwischen Adria und Save“, Trescher Verlag, 2016, S. 173-174.
Litauen
Mikalojus Konstantinas Čiurlionis
Čiurlionis (1875-1911) war ein bedeutender Musiker, Komponist, Maler und Literat, der in seiner kurzen, zehnjährigen Schaffensphase unzählige, innovative Werke mit romantischen und symbolischen Zügen erschuf. Trotz professioneller Anstellungen in Warschau und St. Petersburg widmete er sein künstlerisches Wirken und politisches Engagement leidenschaftlich der litauischen Nationalbewegung, sodass sein Werk insbesondere nach dem Zerfall der Sowjetunion gewürdigt und berühmt wurde.
Webseite über Mikalojus Konstantinas Čiurlionis: http://ciurlionis.eu/en/
Bild: http://ciurlionis.eu/wp-content/uploads/2010/09/MKCPortretas1-198x300.jpg
Litauen
Der Užupis-Engel
Der Engel des Bildhauers Romas Vilčiauskas ist seit seiner Errichtung 2002 das Symbol der unabhängigen Spaßrepublik Užupis. Nach der Unabhängigkeit Litauens 1990 entwickelte sich dieser Stadtteil von Vilnius zum Wohnquartier für alternative Lebensformen und Künstler*innen. 1998 wurde auf einem Aktionsfest spontan die unabhängige Užupio Republika ausgerufen, die eine*n eigene*n Präsident*in, eine Hymne, Flagge und Verfassung hat und jährlich am 1. April ihre Unabhängigkeit mit Festen, Wahlen und Grenzkontrollen feiert.
Baltikumreisen: https://www.baltikumreisen.de/infos-zum-baltikum/die-republik-uzupis-in-vilnius/
Hugh McNaughtan, „Litauen“, in Dragicevich et al. “Estland, Lettland & Litauen”, Lonely Planet, 2016, S. 317.
Bild: Katharina Schmitz (privat).
Polen
Olga Tukarczuk
Die studierte Psychologin Olga Tukarczuk, 1962 in Sulechów geboren, ist die prominenteste polnische Gegenwartsautorin. Ihre Romane und Erzählbände wurden in 37 Sprachen übersetzt, verfilmt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Literaturnobelpreis 2018. Mithilfe phantastischer Elemente und historischer Momente („Der Gesang der Fledermäuse“, „Ur und andere Zeiten“) begleitet sie kritisch polnische Zeitgeschichte, indem sie bspw. Geschichtsvergessenheit kritisiert („Die Jakobsbücher“).
Kürten, Jochen, „Historie und Mythos: Literaturnobelpreis an Olga Tokarczuk“, Deutsche Welle, 10.10.2019: https://www.dw.com/de/historie-und-mythos-literaturnobelpreis-an-olga-tokarczuk/a-50774490.
Kampa Verlag: https://kampaverlag.ch/olga-tokarczuk/.
Bild: https://www.deutschlandfunkkultur.de
Polen
Europejskie centrum solidarnósci
Das Solidarity Centre, 2014 eröffnet, beherbergt das Polish Roads to Freedom Solidarity Museum, dessen multimediale Ausstellung an die Erfahrung der Solidarnósc-Bewegung als friedliche europäische Revolution erinnert. Im Zuge vereinzelter Protestwellen im Land begannen am 14. August 1980 Danziger Hafenarbeiter*innen zu streiken. Damit lösten sie eine beispiellose Streik- und Protestwelle aus, die 1981 zu demokratischen Reformen in Polen und der Sowjetunion, und somit zum Fall des Eisernen Vorhangs, führte.
Über die friedliche Revolution um Solidarnósc auf Europeana.eu: https://www.europeana.eu/en/exhibitions/solidarity-a-peaceful-revolution
Die Webseite des ECS: https://ecs.gda.pl
Über das ECS auf GdanskWithUs: https://www.gdanskwithus.com/european-solidarity-centre-and-museum/.
Nordmazedonien
Toše Proeski
Der 1981 in Kruševo in einer aromunischen Familie geborene Todor ‚Toše‘ Proeski war als Sänger und Songwriter sowie für sein wohltätiges Engagement bekannt. Mit seinem Balkan-Ethno-Pop füllte er Hallen in nahezu allen ex-jugoslawischen Nachfolgestaaten und nahm für Nordmazedonien 2004 beim Eurovision Song Contest teil (Platz 14). Mit nur 26 Jahren kam der ‚balkanische Pop-König‘ 2007 bei einem Autounfall in Kroatien ums Leben.
20 Minuten, 17.10.2007: https://www.20min.ch/story/balkan-trauert-um-mazedonischen-popstar-486482245499
Deutsche Webseite des Eurovision: https://www.eurovision.de/teilnehmer/Mazedonien-Tose-Proeski,toseproeski103.html.
Proeski beim Eurovision: https://www.youtube.com/watch?v=5_NX0usepUI
Bild: https://www.eurovision.de/geschichte/toseproeski105_v-contentxl.jpg
Nordmazedonien
Die Bunte Moschee
Diese Moschee in Tetovo stellt wegen der Maltechnik und Symbolik ihrer bunt gestalteten Arabesken, die sich sowohl auf ihrer Fassade als auch im Innenraum finden, ein außergewöhnliches und seltenes Werk der islamischen Architektur in Südosteuropa dar. Auf den Ruinen der ursprünglichen Moschee aus dem 15. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert, nach Plänen des Abdurrahman Pascha von Tetovo (weswegen sie insbesondere von der albanischen Bevölkerung Pascha-Moschee genannt wird), die heutige Moschee errichtet und erhielt von Malermeistern aus Debar ihr beeindruckendes Antlitz.
Seite Nordmazedonien bei Lonely Planet: https://www.lonelyplanet.com/macedonia/attractions/painted-mosque/a/poi-sig/1545338/360131
Über die Bunte Moschee auf der nordmazedonischen Tourismuswebseite: https://macedonia-timeless.com/ger/stdteundregionen/stdte/tetovo/
Serbien
Dositej Obradović
Dositej Obradović (1739-1811) war ein serbischer Philosoph, Schriftsteller, Reformer und Gelehrter der Aufklärung, Gründer der Universität Belgrad und erster serbischer ‚Bildungsminister‘. Nachdem er zunächst als Mönch in einem orthodoxen Kloster lebte, bereiste er später als Lehrer Europa und Kleinasien und studierte in Smyrna (Izmir), Wien, Halle und Leipzig. Er plädierte für Gleichheit und Toleranz sowie den Gebrauch der Volkssprache in Literatur und Wissenschaft. Dazu übersetze und erschuf er zahlreiche literarische und wissenschaftliche Texte.
Über Dositej Obradović auf Biografija.org: https://www.biografija.org/knjizevnost/dositej-obradovic/.
Webseite des nationalen Museums über Vuk und Dositej: http://www.narodnimuzej.rs/about-museum/locations-of-the-national-museum/museum-of-vuk-and-dositej/?lang=en.
Serbien
Das Museum Jugoslawiens
Das Museum in Belgrad wurde als „Museum der Geschichte Jugoslawiens“ 1996 in einem Zusammenschluss des „Museums der Revolution der Völker und Nationalitäten Jugoslawiens“ und der Gedenkstätte „Josip Broz Tito“ eröffnet. Es beherbergt deren Sammlungen in drei Museumskomplexen, von denen eins, das „Haus der Blumen“, das Mausoleum des Partisanenkämpfers, kommunistischen Politikers und diktatorischen Staatschef Jugoslawiens (1945-1980) Tito (1892-1980) und seiner Ehefrau Jovanka (1924-2013) ist. Das Museum möchte Raum für einen kritischen, offenen Dialog über die jugoslawische Vergangenheit und das post-jugoslawische Erbe geben.
Website des Museums: http://www.muzej-jugoslavije.org/en
Kosovo
Die Istrefi-Schwestern
Die Istrefi Schwestern sind zwei der berühmtesten Sängerinnen für Pop, Turbo-Folk und Dubstep Kosovos. Ihre Singles sind regelmäßig in den albanischen und kosovarischen Charts. Nora Istrefi (*1986 in Strellc i Epërm) gewann 2006 den Digitalb-Award in der albanischen Castingshow „Top Fest“. Era Istrefi (*1994 in Prishtina) gelang mit der englische Version ihrer Single „BonBon“ sogar der internationale Durchbruch, sodass sie 2018 den offiziellen Song der Fußball-Weltmeisterschaftssong „Live It Up“ (feat. Will Smith & Nicky Jam) sang.
Seite über Era Istrefi: https://www.thefamouspeople.com/profiles/era-istrefi-41870.php
Seite über Era Istrefi: https://www.teksteshqip.com/era-istrefi/biografia0
Seite über Nora Istrefi: https://www.teksteshqip.com/nora-istrefi/biografia
Bild: https://encrypted-tbn0.gstatic.com
Kosovo
Nationalbibliothek
Die „BKK“ (Biblioteka Kombëtare e Kosovës), nach dem kosovarisch-albanischen Dichter und Autor Pjetër Bogdani benannt, liegt auf dem Universitätscampus in Prishtina und beherbergt als größte Bibliothek des Kosovo auf ihren sieben Etagen neben Büchern auch Sammlungen geschichtlicher und kultureller Werke. Die Nationalbibliothek zog 1982 in das vom jugoslawischen Architekten Andrija Mutnjaković entworfene, mit Stahlelementen verkleidete Gebäude mit 99 Kuppeln, die die hügelige Landschaft der Region widergeben sollen.
Webseite der Bibliothek: http://www.biblioteka-ks.org/
Balla, Shefqet, Kosova Guide, ABS Books. 2016. S.84-85.
Bild: https://www.asi-reisen.de/blog/wp-content/uploads/nationalbibliothek-pristina-kosovo.jpg
Kroatien
Slava Raškaj
Friderika Slavomira Olga „Slava“ Raškaj, geboren 1877 in Ozalj, ist eine der bekanntesten Aquarellmalerinnen Kroatiens, die auf einzigartige Weise Themen, Formen und Farben kombinierte. Von Geburt an taub, war Malerei für sie eine besondere Art der Kommunikation, jedoch wurde sie diskriminiert und benachteiligt. Trotz allem studierte sie Kunst in Wien und Zagreb, lernte mehrere Sprachen zu lesen und reiste durch Europa um ihre Werke auszustellen, bis zu ihrem frühen, krankheitsbedingten Tod mit nur 29 Jahren.
Webseite des Gehörlosenzentums „Slava Raškaj“; https://www.centarslavaraskaj.hr/
Profil Slava‘ Raškajs: https://www.thefamouspeople.com/profiles/slava-raskaj-5683.php
Bild: https://www.thefamouspeople.com/profiles/slava-raskaj-5683.php
Kroatien
Die Arena von Pula
Die Arena von Pula ist das sechstgrößte antike Amphitheater der Welt und gleicht nicht nur zufällig dem Kolosseum in Rom – beide wurden demnach von Kaiser Vespasian (9-79.n.Chr.) in Auftrag gegeben und fast gleichzeitig (ca.80 n. Chr.), fertiggestellt. Ein Vorgängerbau war bereits unter dem ersten römischen Kaiser Augustus (63 v.Chr.-16 n. Chr.) ausgeführt worden. Der im Originalzustand erhaltene Kalksteinbau fasste bis zu 26.000 Schaulustige, denen Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen und Seeschlachten geboten wurden. . .
Thomas, „Das Amphitheater von Pula – Die schönste Sehenswürdigkeit der Stadt“, resiewort.de, 06.08.2017: https://www.reisewort.de/amphitheater-von-pula.html.
Tourismuswebsite von Pula: https://www.pulainfo.hr/where/arena-amphitheater-2
Albanien
Ismail Kadare
Ismail Kadare, geboren 1936 in Gjirokastra, ist der berühmteste und meistübersetzte zeitgenössische albanische Schriftsteller und wiederholt Literaturnobelpreiskandidat. Seine vielfach ausgezeichneten, weltweit gefeierten und teils verfilmten Werke wie „Der General der toten Armee“, „Chronik in Stein“ oder „Palast der Träume“ stellen meist die Atmosphäre von Angst, Gewalt und Denunziation im Totalitarismus dar. Bevor er 1990 ins französische Exil ging, war er in einer der brutalsten Diktaturen Europas (1944-1990) Repressionen und Verboten ausgesetzt.
Seite über Ismail Kadare im Munzinger Archiv: https://www.munzinger.de/search/go/document.jsp?id=00000016849
Albanien
Butrint
Butrint ist Albaniens größte antike Stätte eine und UNESCO Weltkulturerbe im Süden des Landes. Die Ruinenstadt beherbergt archäologische Funde die Spuren von 2500 Jahren Stadtentwicklung zahlreicher mediterraner Kulturen repräsentieren. Seit prähistorischer Zeit bewohnt, war Butrint griechische Kolonie, römische Stadt und Bistum, wohlhabend im byzantinischen Reich und letztendlich wegen Sumpfbildung im Mittelalter verlassen.
Seite Albanien auf Lonely Planet: https://www.lonelyplanet.com/albania/the-albanian-riviera/attractions/butrint/a/poi-sig/1005319/1324728
Seite über Butrint bei der UNESCO: https://whc.unesco.org/en/list/570
Bild: https://whc.unesco.org/uploads/thumbs/site_0570_0002-360-360-20151104150901.jpg
Griechenland
Thanos Mikroutsikos
Athanos ‚Thanos‘ Mikroutsikos (1947-2019) wird als der wichtigste Komponist und Musiker neuer griechischen klassischen und Volksmusik bezeichnet, in der er insbesondere (griechische) Lyrik verarbeitete. Der studierte Musiker und Mathematiker wurde mit seinen experimentellen Kompositionen sowie Kollaborationen mit namhaften Künstler*innen europaweit berühmt. Unter der Militärjunta (1967-1974) war er aufgrund seines politischen Engagements Verfolgung und Repressionen ausgesetzt, blieb im demokratischen Aufbau in sozialistischen Bewegungen aktiv und wurde 1993 Kulturminister.
Seite über Thanos Mikroutsikos auf Discogs.com: https://www.discogs.com/artist/658545-Thanos-Mikroutsikos.
Offizielle Webseite von Thanos Mikroutsikos: https://www.mikroutsikos.gr/.
Griechenaland
Meteora Klöster
Die spektakulären Bauwerke sind UNESCO-Weltkulturerbe und werden ‚schwebende Klöster‘ genannt, da sie bei Nebel oder tief stehenden Wolken so wirken. Nachdem sich im 11 Jahrhundert die ersten Mönche ansiedelten, begannen sie im 14. Jahrhundert mit dem Bau der 24 Klöster auf den kaum zu erklimmenden Gipfeln der Sandsteinfelsen. Heute werden noch sechs von Nonnen und Mönchen bewohnt; sie boten aber auch bspw. schon als Filmkulisse für einen James Bond Film („In tödlicher Mission“).
Über die Meteora Klöster auf Griechenland.de: https://www.griechenland.de/meteora-kloster
Tom und Ella, „Die zauberhaften Meteora Klöster“: https://greece-moments.com/meteora-kloester
Über die Meteora Klöster auf Worldheritagesite.org: https://www.worldheritagesite.org/list/Meteora
Estland
Arvo Pärt
Arvo Pärt, 1935 im estnischen Paide geboren, ist einer der bedeutendsten und populärsten zeitgenössischen Komponisten, insbesondere geistlich-spiritueller Musik, und gilt als Vertreter der „Neuen Einfachheit“. Er komponierte schon als Jugendlicher, studierte in Reval und Tallinn und arbeitete zunächst als Tonmeister und Filmmusikkomponist. Nach seiner Emigration nach Wien und Berlin kam mit der Neuauflage seines Meisterwerks „Tabula Rasa“ der internationale Durchbruch, woraufhin er zahlreiche Musikpreise und u.a. einen Ehrendoktortitel der Universität Freiburg erhielt.
Seite über Pärt auf Universal Music: https://www.universal-music.de/arvo-paert/biografie.
Grella, George, „Pärt’s Music Fills and Trascends the Temple of Dendur“, New York Classical Review, 12.09.2015: https://newyorkclassicalreview.com/2015/09/parts-music-fills-and-transcends-the-temple-of-dendur
Estland
Die St. Olaikirche
Die St. Olaikirche, erstmals 1267 erwähnt, ist Tallinns größter mittelalterlicher Bau und nach dem heiliggesprochenen, norwegischen König Olav II. Haraldsson benannt, der als Beschützer der Seefahrenden gilt. Die weitläufige Behauptung, dass der Kirchturm von 1549-1625 das höchste Gebäude der Welt war, wird meist als Irrtum bezeichnet, dennoch diente der Turm als Orientierungspunkt für Seefahrende. Allerdings schlug auch mehrmals der Blitz ein und lies die Kirche teilweise niederbrennen, sodass das ihre heutige Form und Höhe aus dem 16. Jahrhundert, das Innere jedoch aus dem Jahr 1830 stammt.
Seite über die St. Olaikirche des Touristenbüros in Tallinn: https://www.visittallinn.ee
Offizielle estnische Tourismuswebsite, über die St. Olaikirche: https://www.visitestonia.com/en/st-olafs-church-in-tallinn.
Ukraine
Serhij Zhadan
Der in Charkiw lebende Schriftsteller Zhadan ist einer der bekanntesten Autoren der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Seine Werke werden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche. Die Übersetzung seines Romans „Internat“, der vom Krieg in der Ostukraine handelt, erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse 2018.
Webseite des Leipziger Buchmesse, URL: https://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/de/Archiv/2018/ Autorenprofil Suhrkamp, URL: https://www.suhrkamp.de/person/serhij-zhadan-p-5533 Foto: Amrei-Marie, Serhij Zhadan 2018, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67453448
Ukraine
Die Oper von Odessa
1810 erhielt Odessa das erste Theater, das jedoch 1873 durch Feuer zerstört wurde. Das heutige Gebäude, entworfen von den Wiener Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, wurde 1887 eröffnet. Stilistisch orientiert sich das Gebäude am Neobarock.
Website der Oper von Odessa, URL: https://operahouse.od.ua/en/about/history/ Denscher, Bernhard: Die Oper von Odessa, URL: https://www.flaneurin.at/die-oper-in-odessa/ Foto: Alex Levitsky & Dmitry Shamatazhi, Operniy-1, CC BY-SA 3.0 , https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21682818
Moldova
Pavel Brăila
Der 1971 geborene Performance- und Fotokünstler bearbeitet mit seinen Produktionen die Identität der Republik Moldau und deren Rolle in Europa. Auf der documenta 11 in Kassel wurde beispielsweise Brăilas Film „Shoes for Europe“ gezeigt. Dieser zeigt wie Züge, die über die post-sowjetische Grenze fahren auf Gleise umgesetzt werden müssen, die je nach Fahrtrichtung entweder den europäischen Maßen oder sowjetischen Schienenbreite entsprechen.
Performance Art in Eastern Europe, URL: https://performingtheeast.com/pavel-braila/
Foto: https://www.igbk.de/de/projekte/art-space-connect-2020-participants/1329-pavel-braila Rechte bei: IGBK
Moldova
Mosaike in Chișinău
In vielen post-sowjetischen Ländern lassen sich große sowjetische Mosaike finden. Diese zeigen oft Szenen aus der Arbeitswelt, der Wissenschaft oder dem Sport, um das kommunistische Gesellschaftsmodell zu heroisieren. Neben ihrer ehemals propagandistischen Funktion, haben die Mosaike auch einen künstlerischen Wert. So auch die Mosaike in Chișinău. Eines davon ist dieses zweiteilige Mosaik eines unbekannten Autors aus dem Jahre 1967 in der Muncești-Straße. Im Gegensatz zu vielen anderen Mosaiken, die verfallen sind oder abgerissen wurden, ist dieses Mosaik noch zu sehen.
Initiative „Mosaics of Moldova“, URL: https://mosaicsofmoldova.com/
Foto: Anetta Dabija, Alex Buretz, https://mosaicsofmoldova.com/
Slowenien
Ivana Kobilca
Ivana Kobilca’s Werke sind dem Realismus zuzuordnen und zeigen unter anderem Portraits der Mittelschicht in Ljubljana. Sie lebte zwischen 1861-1926 und gilt als bedeutendste slowenische Malerin.
Webseite der National Gallery of Slovenia, Ivana Kobilca- Realism, URL: https://www.ng-slo.si/en/305/ivana-kobilca?tab=collections&authorId=631
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ivana_Kobilca_-_Avtoportret_v_belem.jpg
Slowenien
Vurnik Haus
Das Gebäude wurde vom slowenischen Architekten Ivan Vurnik (1884-1971) dem Jugendstil folgend entworfen und 1921 erbaut. Die Gestaltung der Ornamente in weißer, roter und blauer Farbe beziehen sich auf die Farben der slowenischen Flagge und spiegeln so die Suche nach einem slowenischen Architekturstil wider. Insbesondere die Gestaltung der Innenräume geht auf Vurnik’s Frau Helena Vurnik zurück.
Visit Ljubljana, Vurnik House, URL: https://www.visitljubljana.com/en/poi/vurnik-house/
Foto: https://www.visitljubljana.com/en/media/photo-library/architecture/ , Dunja Wedam
Lettland
Jāzeps Vītols
Vītols (1863-1948) komponierte Symphonien, Chormusik und Klavierwerke und begründete die professionelle, klassische Musikausbildung in Lettland. Besonders seine Chormusik ist berühmt. Darunter vor allem die bedeutende Vertonung des Gedichtes „Das Schloss des Lichtes“ (Gaismas pils) aus dem Jahr? Jahre 1899. Das Gedicht von Mi ̄aelis Krogzemis (alias Auseklis?) beschreibt metaphorisch wie Lettland eines Tages Freiheit erlangen wird. Latvijas kultūras kanons (The Latvian Culture Canon), Song "The Castle of Light", 1899, for Mixed Choir by Composer Jāzeps Vītols (1863−1948), URL: https://kulturaskanons.lv/en/archive/jazeps-vitols/
Goethe-Institut Lettland, 150 Jahre Jāzeps Vītols. Leben für zwei, URL: https://www.goethe.de
Lettland
Nationalbibliothek
Die neue Nationalbibliothek Lettlands wurde im Jahre 2014 eröffnet. Entworfen wurde sie vom amerikanisch-lettischen Architekten Gunārs Birkerts (1925-2017). Die Bibliothek beherbergt auch den „Daina-Schrank“, in dem alte, lettische Volkslieder gesammelt sind. Die Gestaltung des Gebäudes interpretiert den „Gläsernen Berg“ aus einem Gedicht des hochangesehenen, lettischen Dichters Jānis Pliekšāns (alias Rainis, 1865-1929) Außerdem gilt das Gebäude als Interpretation des „Lichtschlosses“ aus dem gleichnamigen Chorwerk des lettischen Komponisten Vītols.
Welscher, Alexander: Wie Lettland in die digitale Zukunft aufbricht, URL: https://www.goethe.de/de/kul/bib/nab/21432024.html
Ungarn
Magda Szabó
Magda Szabó (1917-2007) gehört zu den bekanntesten Autorinnen Ungarns. Ihr Roman „Az ajtó“ wurde in 36 Sprachen übersetzt, so auch auf Deutsch unter dem Titel: „Hinter der Tür.“ Sie erhielt u.a. den Kossuth-Preis, der bedeutendste ungarische Literaturpreis. Ihr Roman „Pilatus“ wurde auf Deutsch unter dem Titel „Die Elemente“ veröffentlicht. Darin erzählt sie die Geschichte von Familienmitgliedern, die versuchen es einander recht zu machen, daran aber scheitern.
Suhrkamp, Magda Szabó, Hinter der Tür, URL: https://www.suhrkamp.de/buch/magda-szabo-hinter-der-tuer-t-9783518462898
Lehnert, Gertrud: Beklemmendes Psychogramm, Buchkritik 24.12.2010, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/beklemmendes-psychogramm.950.de.html?dram:article_id=139516
Ungarn
Postsparkasse Budapest
Das Gebäude war einst die Zentrale der Königlichen Postsparkasse,. Heute befindet sich dort das Ungarische Schatzamt. Das Gebäude ist Ausdruck des Ungarischen Secessionsstils, der einen Versuch darstellt, Jugendstil mit Ungarischer Volkskunst zu verbinden. Erbaut wurde das Gebäude um 1900 nach Plänen der ungarischen Architekten Ödön Lechner (1845-1914) und Sandor Baumgartner (1864-1928).
Ödön Lechner’s Budapest: Hungary’s Master of Art Nouveau, URL: https://tastehungary.com/journal/odon-lechners-budapest-hungarys-master-of-art-nouveau/.
The Art Nouveau World, URL: https://art.nouveau.world/sandor-baumgarten.
Bild: Foto: https://welovebudapest.com/ , Hirling Bálint - We Love Budapest.
Slowakei
Michal Hvorecky
Der 1976 geborene Schriftsteller schreibt vor allem Romane. Daneben verfasst er Artikel für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Sein, auch ins Deutsche übersetzter, Roman „Troll“ beschreibt ein Europa, in dem Massen von Trollen die öffentliche Meinung formen und wie zwei Freunde versuchen, dies zu durchbrechen.
Klett-Cotta Verlag, „Troll“, URL: https://www.klett-cotta.de/buch/Gegenwartsliteratur/Troll/96747
Klett-Cotta Verlag, Michal Hvorecky, URL: https://www.klett-cotta.de/autor/Michal__Hvorecky/783
Bildquelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de , (picutre allliance/dpa/Frank May)
Slowakei
Danubiana Meulensteen
Das Art Museum zeigt Moderne Kunst und liegt 20 Kilometer südlich von Bratislava. Es wurde vom slowakischen Galleristen Vincent Polakovič und vom niederländischen Kunstsammler Gerard Meulensteen 2000 gegründet. Entworfen wurde das an ein Schiff erinnernde Gebäude vom slowakischen Architekten Peter Žalman.
Webseite Danubia Meulenstee Museum, URL: https://www.danubiana.sk/en/danubiana/o-nas.
Foto: https://www.danubiana.sk/storage/carousel-gallery/o_nas/1581526557057danubiana_let8-19_18_kulhanek%20upravene.jpg-991376855.jpg. Webseite: https://www.danubiana.sk/en/danubiana/o-nas
Montenegro
Miodrag Dado Đurić
Der als Dado bekannte Maler Đurić (1933-2010) wurde in Cetinjine geboren und gehört zu den bedeutendsten Künstlern Montenegros. Seine Werke sind in zahlreichen Ausstellungen gezeigt worden, so beispielsweise in der Kunsthalle Düsseldorf unter dem Titel: „Dado. Danse macabre“ im Jahre 2012 oder im Musée des Beaux-Arts Pau 2018. Dado erschuf vor allem Ölgemälde, aber auch Collagen und Assemblagen in surrealistischem Stil.
Dado’s Virtual Anti-Museum, List of Exhibitions, URL: https://www.dado.virtual.museum/solo-and-group-exhibitions
Foto: https://www.evropanadlanu.info/2017/07/miodrag-dado-uric-deo-beogradske.html
Montenegro
Mausoleum von Njegoš
Das Mausoleum von Petar II Petrović-Njegoš liegt auf der Jezerski Spitze des Berges Lovćen. Njegoš (1813-1851) war Fürstbischof von Montenegro. Er verfasste zahlreiche Gedichte und gilt als bedeutende Figur für die Bildung eines Montenegrinischen Staates. Sein Epos „Bergkranz“ (Gorski Vijenac) wurde als Nationalepos von Serbien, Jugoslawien und schließlich Montenegro rezipiert. Heute ist die Interpretation des Epos‘ umkämpft, so kann der Epos auch als islamfeindlich gelesen werden, was zu Kritik führte.
Wachtel, Andrew B.: How to use a classic: Petar II Petrović Njegoš in the Twentieth Century. In: Lampe, John; Mazower, Mark (Hrsg.): Ideologies and National Identites. The Case of Twentieth-Century Southeastern Europe, 2004.
Bulgarien
Christo und Jeanne-Claude
Christo (1935-2020) ist in bedeutender bulgarischer Künstler, dessen voller Name Christo Vladimirov Javacheff war . Er arbeitete eng mit seiner Frau Jeanne-Claude (1935-2009) zusammen und bildete mit ihr das Künstlerpaar „Christo und Jeanne-Claude.“ Beide wurden insbesondere durch die Verhüllung von Gebäuden berühmt, so z.B. die Verhüllung des Deutschen Reichstags 1995. Daneben erschufen sie vor allem Werke, die sie in ihre Umgebung (Städten oder der Natur) einbanden.
Webseite Christo and Jeanne-Claude, URL: https://christojeanneclaude.net/life-and-work
Bildquelle: https://christojeanneclaude.net/press
Bulgarien
Buzludzha-Denkmal
Auf dem Gipfel des Chadschi Dimitar Berges, auch bekannt als Buzludzha Berg, befindet sich ein an ein UFO erinnernde Denkmal. Dieses wurde 1981 fertiggestellt, um den sozialistischen Kommunismus in Bulgarien zu ehren. Seit 1989/90 hatte das Denkmal keine Funktion. Nun wird das Denkmal konserviert, da es eine Ikone sozialistischer Architektur ist, aber auch von Zerstörungen betroffen war und daher von Vandalismus nach dem politischen Umbruch erzählt.
Buzludzha-Denkmal in Bulgarien. Ikone der sozialistischen Architektur wird konserviert, Interview mit Thomas Danzl, db, URL: https://www.db-bauzeitung.de/news/buzludzha-denkmal-in-bulgarien/#slider-intro-11
Foto: https://en.wikipedia.org/wiki/Buzludzha_monument#/media/File:20140622_Buzludzha_016.jpg
Rumänien
Mircea Cărtărescu
Der 1956 geborene Autor gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen, rumänischen Schriftstellern. Seine Gedichte und Prosa werden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Für seine Romantrilogie „Orbitor“, die auch ins Deutsche übersetzt wurde, erhielt er 2015 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
dtv, AutorInnen, Mircea Cartarescu, URL: https://www.dtv.de/autor/mircea-cartarescu-13346/
Hillgruber, Katrin: Mircea Cărtărescu – „Orbitor“ Trilogie. Weltliteratur in Schmetterlingsgestalt, Deutschlandfunk Kultur, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/mircea-cartarescu-orbitor-trilogie-weltliteratur-in.976.de.html?dram:article_id=311411
Foto: https://www.nzz.ch/feuilleton/ein-wuester-traum-von-erloesung-mircea-cartarescus-die-fluegel-1.18417481, Bild: Anna Weise / SZP / Keystone
Rumänien
Holzkirchen von Maramureş
Acht Holzkirchen in der Region Maramureş wurden 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt, darunter auch die auf dem Bild zu sehende Holzkirche von von Barsana. Die Kirche wurde 1711 als Teil des Klosters von Barsana erbaut und im Laufe der Jahrhunderte erweitert.
Transsylvania Beyond, The Wooden Church of Barsana, URL: https://transylvaniabeyond.com/destination/the-wooden-church-of-barsana/
UNESCO, Wooden Churches of Maramureş, URL: https://whc.unesco.org/en/list/904/
Foto: https://transylvaniabeyond.com/destination/the-wooden-church-of-barsana/
Belarus
Marina Naprushkina
Die 1981 in Minsk geborene Künstlerin lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Sie erschafft Werke zu politischen und gesellschaftlichen Themen und arbeitet unter anderem mit Videos, Performances und Installationen. Ihre Werke wurden weltweit gezeigt, unter anderem in der Kunsthalle Wien oder im Brooklyn Museum. Ihr Buch „Neue Heimat?“ beschreibt den Alltag Geflüchteter in Berlin 2013.
Website Marina Naprushkina, URL: http://marina-naprushkina.de/naprushkina.html
Europa-Verlag, Marina Naprushkina, Neue Heimat? Wie Flüchtlinge uns zu besseren Nachbarn machen, URL: https://www.europa-verlag.com/Buecher/1436/NeueHeimat.html
Belarus
Nationalbibliothek
2006 wurde das jetzige Gebäude der Nationalbibliothek eröffnet. Die Form des Rhombenkuboktaeder soll an einen Diamanten erinnern und den Wert von Wissen symbolisieren. Entworfen wurde das Gebäude von den Architekten Viktor Kramarenko und Mikhail Vinogradov. Die Fassade kann nachts in unterschiedlichen Farben erleuchtet werden.
Arch daily, Eastern Bloc Architecture: Colossal Libraries, URL: https://www.archdaily.com/943219/eastern-bloc-architecture-colossal-libraries
Belarus.by, National Library of Belarus, URL: https://www.belarus.by/en/about-belarus/architecture/national-library
Foto: https://www.belarus.by/en/about-belarus/architecture/national-library