Der serbische Regierungschef Aleksandar Vučić und die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović haben am 20. Juni 2016 eine Deklaration über die Förderung der Beziehungen und Lösung offener Fragen zwischen Serbien und Kroatien unterzeichnet. Die Erklärung wurde in der nordserbischen Stadt Subotica unterzeichnet, in der die größte Zahl der Angehörigen der kroatischen nationale Minderheit lebt. Zuvor haben die Spitzenpolitiker auch die Vertreter der serbischen nationalen Minderheit in Kroatien besucht. Die Erklärung bezieht sich auf folgende sechs Punkte: Förderung des bilateralen Minderheitenschutzes; Verhandlungen von staatlichen Kommissionen über die Bestimmung der Grenzlinie zwischen Serbien und Kroatien, auf der Grundlage des internationalen Rechts; Beschleunigung der Umsetzung vom Abkommen über die Nachfolgefragen des ehemaligen Jugoslawien, das am 29. Juni 2001 in Wien unterzeichnet wurde; Bemühungen um die Suche nach Kriegsvermissten; der fünfte und sechste Punkt beziehen sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Hier sind einige Kommentare von serbischen Medien, die darüber berichtet haben:

„Unterzeichnungen von Kolinda Grabar-Kitarović und Aleksandar Vučić auf die Erklärung über die Normalisierung der Beziehungen sind ein positiver Schritt, aber die umstrittenen Fragen sind noch immer offen“. (blic.rs)

„Das heutige Treffen und die Erklärung werden sowohl in der serbischen als auch in der kroatischen politischen Öffentlichkeit als historisch, sowie als bedeutender Schritt zur Reduzierung der Spannungen zwischen dem offiziellen Belgrad und Zagreb und als Durchbruch in Richtung besserer Zusammenarbeit und Lösung der offenen Fragen bewertet“. (rts.rs)

„Das Treffen der kroatischen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović und des Premierministers Aleksandar Vučić wurde von westlichen Diplomaten initiiert, die entschlossen sind, die wachsende Kluft zwischen diesen Ländern zu verhindern“. (pravda.rs)

„Das Treffen wurde auf gegenseitige Initiative vereinbart und durch Gespräche in Mostar dynamisiert, wo festgestellt wurde, dass es Raum für einen Fortschritt in den Beziehungen gibt“. (b92.net)

„Vučić hat hauptsächlich nervöse Kommentare verursacht, obwohl es ein erster ermutigender Schritt nach vorn war, sowohl in Bezug auf die Förderung der kroatisch-serbischen Beziehungen als auch in Bezug auf den Umgang mit der schweren politischen Krise, die am 24. Juni in der Wahlnacht aufgetreten ist“. (danas.rs)

 

Bildquelle: http://gdb.rferl.org/48D6DD4F-A4E4-47A4-8BA9-558A403010F3_cx0_cy5_cw92_mw1024_s_n_r1.jpg