Vier Wochen lang in Warschau Polnisch lernen. Wer macht denn sowas?

 

Gespanntes murmeln erfüllt den Raum. Eng nebeneinander sitzend, auf hölzernen Stühlen im Auditorium der Fakultät für polnische Sprache der Universität Warschau, werden die Teilnehmer des Sommersprachkurses begrüßt. Für vier Wochen werden sie gemeinsam lernen und die polnische Hauptstadt erkunden.

Jedes Jahr lernen oder verbessern mehr als 200 Menschen unterschiedlichster Nationalität ihre Polnischkenntnisse. Seit mehr als 60 Jahren bietet die Universität Warschau Sommersprachkurse an. Lehrer Mirsolaw Jelonkiewicz lehrt seit den 1970er Jahren am Warschauer Polonicum. Für ihn ist besonders die internationale und offene Atmosphäre während des Sprachkurses außergewöhnlich. Nicht nur die polnische Sprache und Kultur stehe im Mittelpunkt des Kurses, sondern auch der Austausch unter den Teilnehmern sei zentral.

Genauso vielfältig wie die Herkunft der Teilnehmenden, ist auch ihre Motivation. „Mein Nachname klingt sehr polnisch, aber ich kann kein einziges Wort sprechen“, erzählt Tasha aus Australien. Viele der Teilnehmer haben polnische Wurzeln und möchten deswegen Land und Sprache kennenlernen. Anders bei Studentin Anna aus Deutschland. Seit etwa einem Jahr lernt sie in ihrer Freizeit Polnisch und möchte ihre Kenntnisse vertiefen.

Darüber hinaus gibt es auch genug praktische Gründe Polnisch zu lernen. Nach Russisch ist Polnisch die meistgesprochene slawische Sprache. Zwischen 48 und 55 Millionen Menschen sprechen Polnisch. Es ist die Amtssprache in Polen und der Europäischen Union und etwa anerkannte Minderheitensprache in Tschechien und Rumänien.

 

Mehr Informationen zum Polonicum findet ihr unter: http://polonicum.uw.edu.pl/en/

Bildquelle: http://wikimapia.org/2417525/Polonicum-Centre-of-Polish-Language-and-Culture-for-Foreigners-Institute-of-Musicology