Vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 fand in Berlin ein Kongress der europäischen Großmächte statt. Ziel war es, die politische Situation auf der Balkanhalbinsel zu konsolidieren,  nachdem Russland, Montenegro und Serbien diverse Kriege gegen das Osmanische Reich geführt hatten, das nun seinen Einfluss in der Region verloren hatte.

Unter dem Vorsitz Reichskanzlers Otto von Bismarck – als Realpolitiker in dieser Beziehung als neutral geltend – nahmen Vertreter Russlands, Österreich-Ungarns, des Osmanischen Reiches, Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Großbritanniens teil.

Eher als Nebenprodukt der vierwöchigen Verhandlungen wurde neben Serbien und Rumänien erstmals auch Montenegro als souveräner Staat anerkannt. Durch die Ziehung neuer Grenzen verdoppelte sich das Staatsgebiet Montenegros; neben einem Adriazugang, der für die zukünftige Integration in den europäischen Markt von entscheidender Bedeutung sein sollte, bekam Montenegro wichtige Zentren zugesprochen. So etwa die heutige Hauptstadt Podgorica oder die Küstenstädte Bar und Ulcinj.

Ferner war Montenegro nicht länger ein monokonfessioneller Staat. Innerhalb der neuen Grenzen existierten nun neben der orthodoxen auch relevante Bevölkerungsanteile katholischen und muslimischen Glaubens, dessen Rechte de jure respektiert wurden.

Folglich ist, aufgrund der erstmaligen Anerkennung als souveräner Staat am Berliner Kongress, der 13. Juli nun ein Nationalfeiertag in Montenegro.

 

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