Bulgarien liegt mit etwa 7.2 Millionen Einwohnern (Stand: 2014) in Südosteuropa, im Osten der Balkanhalbinsel. Viele Bulgaren verliessen, nach dem Ende der kommunistischen Ärä 1990 und nach dem EU – Beitritt, das Land und liessen sich in Ländern wie Spanien, Italien und Deutschland nieder. Die Haltung der Bevölkerung nach dem EU-Beitritt im Januar 2007 war zwiespältig. Viele der Bürger hofften auf ein Leben in besseren Verhältnissen. Einige waren weniger zuversichtlich und waren in Sorge, ob sich ihre Situation tatsächlich zum Positiven verändern wird. Die Bevölkerung fürchtete vor allem den Anstieg
der Preise.

Als Gründe gegen die EU-Erweiterung zählten überwiegend die gesellschaftlichen Probleme, beispielsweise die extreme Armut, Kriminalität und Korruption und der Umgang mit ethnischen Minderheiten (z.B. Roma in Bulgarien). Die Bevölkerung war hin- und hergerissen zwischen der Angst vor einer Verschlechterung und der Aussicht auf mehr Wohlstand.

Nun wie beurteilen wir die Situation heute?

Fest steht, dass sich auch seit nun knapp 10 Jahren das Bild des Balkanlandes seit dem EU-Beitritt nicht merklich gebessert hat. Korruption und die Schwächen im Rechtssystem und in der öffentlichen Verwaltung bestehen weiterhin. Die wirtschaftliche Lage des Landes nähert sich zuvor der Instabilität ist aber nach den Krisenjahren 2009 und 2010 um 2.2 Prozent gewachsen. Ein weiteres zentrales Problem bereiten die staatlichen Behörden. Die Infrastruktur, beispielsweise das Bahn- und Wassernetz sind katastrophal.

Angekommen im Jahr 2016 steht fest, dass Bulgarien bei Ihrem Beitritt in die EU nicht „reif“ genug war. Der Europäische Rechnungshof hat sich dazu zwar bereits 2006 kritisch geäussert und gesagt, dass Bulgarien mehr Vorbereitungszeit für einen Beitritt brauche – diese wurden aber seitens der EU-Kommission ignoriert. Das Wirtschaftswachstum fällt auch 2016 nur moderat aus.

Theoretisch gesehen ist Bulgarien weiterhin ein attraktiver Standort für ausländische Investitionen, denn das Land lockt mit niedrigen Löhnen und einem Körperschaftsteuersatz von zehn Prozent an. Praktisch gesehen bereiten aber die häufigen Änderungen der rechtlichen Lage und die politische Instabilität den Unternehmen Probleme. Durch die EU-Fördermittel sollen aber positive Perspektiven zwischen 2014 – 2020 entstehen.

 

Referenzen:

Gabanyi, Anneli Ute (2006): Stiftung Wissenschaft und Politik, 1-4.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/5-jahre-nach-eu-beitritt-bulgariens-schwere-aufholjagd-
11656355.html
http://diepresse.com/home/politik/eu/5084870/EU_Bulgarien-und-Rumaenien-waren-nicht-beitrittsreif

Bildquelle: https://www.euractiv.de