Albanien: Ein südosteuropäisches Land mit einer Einwohnerzahl von ca. 3 Millionen Menschen an der Grenze zu Montenegro, Griechenland, Nordmazedonien, sowie dem Kosovo. Ein Land, das bis dato an einer schwachen Infrastruktur, hoher Arbeitslosigkeit, sowie Korruption leidet. [1] Für einen Einblick in dieses Land wird nun seine Geschichte, sowie die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage skizziert.

 

Albanien seit dem 1. Weltkrieg

Die ersten Parlamentswahlen 1921 in Albanien wurden überschattet von einem Regierungssturz und einer autoritären Herrschaft. Bereits hier war eine Orientierung an bzw. Abhängigkeit von Italien zu erkennen, die im zweiten Weltkrieg in einer Besetzung der italienischen Truppen resultierte. Darauf folgten Bündnisse mit Jugoslawien, der Sowjetunion und auch China – immer in Anlehnung an den Kommunismus.

Nach diversen Massenprotesten und zivilgesellschaftlichem Engagement gegen das kommunistische Regime entwickelte sich Albanien ab den 1990ern in eine parlamentarische Republik. 1991 wurde eine Übergangsverfassung beschlossen (eine neue Verfassung trat 1998 in Kraft) und die sozialistische Volksrepublik Albanien wurde in die Republik Albanien umbenannt. [2]

 

Das politische System Albaniens heute

Seither bekennt sich Albanien als demokratischer Rechtsstaat, der auf Pluralismus, Gewaltenteilung sowie auf der Gewährleistung von Grundrechten beruht. Das Parlament als einzige Kammer besteht aus 140 Abgeordneten, die für vier Jahre gewählt werden. Parteien müssen mindestens 3% der Wählerstimmen erreichen, um im Parlament vertreten zu sein. Seit 2021 hat die sozialistische Partei (PS) unter Edi Rama (Premierminister) die absolute Mehrheit; die größte Oppositionspartei ist die demokratische Partei (DP). Daneben gibt es noch die sozialistische Bewegung für Integration (LSI) und die sozialdemokratische Partei (PSD). Der Präsident wird durch eine geheime Wahl alle fünf Jahre gewählt und erfüllt neben repräsentativen Tätigkeiten auch das Amt des Oberbefehlshabers der Streitkräfte. Der aktuelle Präsident Ilir Meta als Gründer der LSI-Bewegung ist bereits seit 2017 im Amt. [3]

 

Wirtschaftliche Entwicklungen

Die wirtschaftliche Lage des Landes bleibt weiterhin unsicher: (Jugend-)Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme, vor allem da es durch hohe Schattenwirtschaft keine genauen Zahlen gibt. In der Landwirtschaft arbeiten weiterhin ein Großteil der Beschäftigten, externe Investitionen in das Land fließen jedoch nur in private Bauaktivitäten. Kritisiert wird bei den Investoren, sowie bei jeglichen anderen internationalen Partnern die schwache Infrastruktur und die starke Korruption im Land. Der albanische Lek ist seit 1925 die offizielle Währung in Albanien (die ersten Notenserie war sogar auf albanisch und italienisch). Jedoch steigen die Staatschulden des Landes seit zehn Jahren drastisch an – mittlerweile liegen diese bei 60% des BIPs. Sowohl im internationalen als auch im europäischen Vergleich ist Albanien eine der wirtschaftlich schwächeren Volkswirtschaft. [4]

 

Albanien als internationaler Akteur?

In den internationalen Beziehungen zeigen sich im postkommunistischen Albanien europazentrierte Entwicklungen: Seit dem Jahr 2009 ist Albanien Mitglied des Militärbündnisses NATO. Außerdem befindet es sich in der Freihandelszone CEFTA und ist seit 2014 offizieller Beitrittskandidat für die EU, wobei die Verhandlungen immer noch nicht begonnen haben. Zudem hegt Albanien bis heute starke (Handels-) Beziehungen zu Griechenland und Italien, sowie zu den von Krisen geprägten Nachbarländern Montenegro und dem Kosovo [5].